Ein unglaublich penetrantes Crash-, Krisen- und Bärenmarktverhalten ist immer wieder der Irrglaube, im Tiefpunkt einsteigen zu können. Das führt zu falscher Prioritätensetzung und lässt mich – gerade durch diesen Irrglauben – sehr viel Energie in etwas legen, was ich eigentlich gar nicht will.
“Warum bin ich eigentlich investiert..?”
Eine gute Frage, finden Sie nicht? Viele Anleger, die noch nicht wirklich sattelfest sind im Umgang mit den Märkten, vergessen ihre Grundmotivation meistens sehr schnell.
Vor allem, wenn es um scheinbar plötzlich auftretende Krisen, Risiken oder sogenannte schnelle Gewinnchancen – genannt Tipps und Wetten – geht. Und wie immer, plötzlich läuft es gegen mich.
Zuerst kommt der Schreck, dann die Angst, danach die Panik, dann das Herumrennen, gefolgt vom Versuch es zu verstehen, dann das Lesen und Anschauen der Medien.
Sorgenvolle Gedanken, Gespräche mit dem Partner, einige hoffen und glauben … und das immer und immer wieder, bis sie durch die ganze Unruhe „hippelig“ werden und in Folge, irgendwelche symptomatisch bedingte Belastungs-Beschwerden erzeugt haben.
Sie sehen, es gibt 100’000 Abläufe, wie es Ihnen den Boden im Crash, Bärenmarkt, Bärenmarktrallys, oder sogar schon im Bullenmarkt nehmen kann, bevor Sie erschreckt und verängstigt den Verkauf – von zuvor für gut erachteten Unternehmensbeteiligungen – in Auftrag geben.
Es gibt aber nur einen Ablauf, den Boden zu behalten und der heisst:
“Warum bin ich investiert”
Sehen Sie, Sie haben alle einmal eine Entscheidung, ob bewusst oder unbewusst getroffen, warum Sie an der Börse investieren und warum Sie das Geld nicht auf dem Sparbuch liegen lassen. Das kann heissen:
- Weil ich reich werden will,
- Weil ich Gewinne machen will,
- Weil der Herr Kollege das auch macht,
- Weil es keinen Zins mehr gibt,
- Weiss nicht mehr..,
- Weil ich finanziell unabhängig sein will, oder…
- Weil ich mich für einen systematischen Vermögensaufbau entschieden habe…
Oh.., stand da gerade “systematischer”..? Jawohl, da stand systematischer Vermögensaufbau. Denn, wenn er nicht systematisch ist, dann ist er wie der Crash oder der Bärenmarkt, ganz einfach willkürlich. Es geschieht halt einfach mal, und es geschieht halt irgendwann mal, und es geschieht halt irgendwo mal.
Das ist aber keine Basis für einen stabilen und systematischen Vermögensaufbau. Und wenn ein Vermögensaufbau nicht systematisch und stabil ist, dann kann er Ihnen keine Stütze geben. Und wenn er Ihnen keine Stütze geben kann, dann beginnen Sie sehr schnell im Aussen alles als “Ersatz-Stütze” krampfhaft festzuhalten.
Das äussert sich zum Beispiel darin:
- Dass Sie anfangen, wie wild die Kurse zu beobachten. Kann ich etwas erkennen, das mir hilft?,
- Sie schauen täglich auf die Börse und die Kurse und hoffen, der Spuk ist bald vorbei,
- Sie lesen alles über Börse, was Sie finden können,
- Gibt es Berichte, die mir sagen, wann es wieder vorbei ist,
- Sie schauen immer wieder Ihr Depot an, das im Minus ist,
- Sie überlegen immer mehr, ob Sie nicht doch besser mit Verlust verkaufen sollten,
- Sie gehen auch noch auf Youtube und schauen sich finanzsystembedingte Katastrophen- und Weltunterganszenarien an,
- Sie werden immer nervöser, schlafen immer unruhiger, bekommen Magenprobleme, Hautausschläge und reagieren gereizt,
- Und verkaufen schlussendlich im dümmsten Moment, nämlich dann, wenn Sie Ihre Strategie vergessen haben und Angst und Panik dominiert.
- Und eigentlich wollten Sie ganz etwas anderes…, nämlich weniger Sorgen und mehr Sicherheit.
“Warum bin ich eigentlich investiert..?”
Heisst: Wenn ich mich einmal für einen langfristigen, systematischen Vermögensaufbau entschieden habe – und für etwas anderes will und kann ich gar nicht sprechen – dann haben Sie einige Grundentscheide über Ihr Verhalten und Ihr Vorgehen getroffen.
An diese müssen Sie sich jetzt halten. Vermögensaufbau funktioniert nur langfristig, stetig, systematisch. Vermögensaufbau ist ein Langstreckenlauf, wo die Parameter im Vornherein für einige Zeit festgelegt werden.
- Sie konzentrieren sich z.Bsp. auf Ihren Beruf – Ev. haben Sie jetzt dummerweise Kurzarbeit, oder Ihr Unternehmen braucht Liquidität,
- Sie legen regelmässig einen fixen Geldbetrag zur Seite – Der wird jetzt ev. kleiner, oder wird für 3-6 Monate sogar storniert,
- Sie investieren Ihr Geld regelmässig in gleichem Rhythmus – Hier müssen Sie ev. auch Anpassungen machen,
- Und Sie investieren nur in Unternehmen mit sehr guten langfristigen Ertragsaussichten – Hier wissen Sie ev. gar nicht mehr, was gute Aussichten hat, weil Sie schon so “negativisiert” und “ver-blablat” sind, von Medien und allerlei “Angst- und Mies-Schwätzern”, dass nur noch die “Totale Flucht in physisches Gold” hilft.
Wollen Sie in so einer Situation auch noch entscheiden und herausarbeiten müssen, ob das jetzt Kaufkurse, günstige Kurse, Einstiegskurse etc., sind, oder ob der Boden schon erreicht ist, oder ob es schlimmer wird als 1929 im grossen Crash, oder ob ich nicht doch ein Abo bei Börsenguru “Gandalf” lösen sollte…?…?
Aber eigentlich wollten Sie doch nur:
- Ihr Geld anlegen,
- Eine langfristig angemessene, jährliche Rendite,
- Das Vermögen erhalten,
- Es systematisch weiter aufbauen,
- Im Alter ein Polster haben,
- Dadurch mehr finanzielle Sicherheit bekommen,
- Und schlussendlich, um mehr Ruhe und Gelassenheit zu erleben, etc.
“Das geht nur mit Strategie”
Der Grund warum Sie investiert sind, wird zu Ihrer Strategie. Oder, Ihre Strategie ist die tragende Basis, für das “warum” Sie überhaupt investiert sind. Es gibt Ihnen den Tritt vor. Kurzfristige Trader haben andere Parameter als langfristige Anleger und Investoren.
Durch Angst, mangelndes Vertrauen und gierig günstigen Einstiegskursen, haben Sie – ohne es zuerst zu bemerken – Ihre ganze Energie und Aufmerksamkeit, weg vom inneren Ursprung, hin zu äusseren Problemen und Verlockungen ausgerichtet.
Wer strategisch vorgeht, der kauft immer in Teilschritten und ist angemessen diversifiziert, da keiner weiss, wo unten ist und keiner weiss, wo oben ist. Börsen und Märkte schwanken. Immer. Es ergibt sich ein langfristiger Durchschnittskurs bei jedem Investment.
Sie begleiten und analysieren das Investment und sind darauf bedacht, ob die Parameter – weshalb Sie dieses Investment gewählt haben – sich im Grunde wirklich so geändert haben, dass ein Verkauf wirklich gerechtfertigt wäre. Und nicht, weil der Kurs sich wieder einmal in grösseren Bewegungen verändert hat.
Vice versa, Sie kaufen oder stocken auf, weil Sie das Investment analysiert, begleitet und noch immer als kaufenswert erkannt haben. Entscheidend sind die Kriterien, sprich: Bilanzen, Geschäftszahlen, Geschäftsmodelle, nach denen Sie analysieren.
Nur sie sagen etwas über das Unternehmen und sein näheres und weiteres Umfeld aus. Und nicht die ständig sich ändernden Kurse. Diese sagen nur etwas über die panisch-euphorische Psyche der sogenannten “rationalen” Marktteilnehmer aus.
“Es ist nicht entscheidend, was der Dow Jones tut. Entscheidend ist, was ich tue, wenn der Dow Jones etwas tut”
Und schlussendlich: Wie immer, muss man das selber machen? Nein, man kann, wenn man die Voraussetzungen dazu hat. Sie kennen meine Meinung:
Jeder Anleger ist anders und hat ganz andere Ausgangslagen, Bedürfnisse, Ansichten und Überzeugungen. Egal ob Sie es selber machen oder auslagern, es ist immer Arbeit. Wer in etwas investiert, das er nicht versteht, ist selber Schuld. Immer. Das gilt auch für einen Drittanbieter.
„Ich kann nicht“ und „Ich weiss nicht“ zählt nicht. Aus-reden bringen mich immer ins AUS, darum heissen sie ja so. Kein drinstehen, kein dazustehen. Das wirkt sich stark auf die entsprechende Entscheidungsfähigkeit und seine Ergebnisse aus, ob sie es wahr haben wollen oder nicht.
Wer unsere aktuellen Entwicklungen in Ländern, politischen Macht-Verschiebungen, Rentensysteme etc, eng beobachtet, der wird von alleine feststellen, dass traditionelle Werte immer mehr unter Druck kommen und ein diversifizieren innerhalb des/der eigenen Depots, sowie – wenn möglich – über Asset-Klassen und Bescheid wissen, eine gute Basis bieten.
Was sie genau tun müssen, kann ihnen keiner sagen, das müssen Sie selber erarbeiten. Das meine ich mit: „Es ist halt Arbeit.“ Jedenfalls anfänglich.
Wer die Risiken und zukünftigen Aussichten seiner „Geld-Verstauungs-Wahl“ nicht kennt, nicht verstehen will und sich auch keine „Wissens-Unterstützung“ holt, ist natürlich mitverantwortlich, wenn sich seine „Werte“ plötzlich in die falsche Richtung verflüchtigen. Investiere nur in das, was du verstehst.
Junge Menschen sollten dringend mit dem Vermögensaufbau beginnen, da sie den längsten Anlagehorizont haben und ältere sollten immer wieder ihre Strategie überdenken und regelmässig überprüfen.
Unsere Minis-, Kids- und Jugendkurse zeigen deutlich: Junge können’s, Junge wollen’s und Junge machen’s. Und zwar selber. So wie man’s lernt, so nimmt man’s eben mit.
Und die Erfahrung zeigt (seit 2013): Später je nach Lebensplan, lässt es ein Teil verwalten und ein Teil macht es weiterhin selber.
„Egal, das Wissen über Geld, Investitionen, Finanzsystem und Zukunft, ist entscheidend!“
Nur so kann ich mir ein eigenes Bild über mich, mein Können, meine Möglichkeiten – innerhalb des aktuellen und zukünftigen – Finanz-, Lebens-, und Staatensystems machen. Es ist immer Ihre Zukunft.
Dem müssen Sie unbedingt Rechnung tragen. Vielleicht ist es für Sie eher eine ETF-Strategie, eine Dividenden-Strategie, anlegen mit einem Robo-Advisor, über die 2. und die 3. Säule, über Banken- und Versicherungssparpläne, über Vermögensverwalter, etc, etc. Und nie vergessen:
Nur selber Denken, ersetzt selber Denken. Alles andere ist „Tun, was jemand sagt“. Sie sehen, es gibt einiges an Möglichkeiten und für jeden eine Strategie und für jeden ein Vorgehen.
Wichtig ist: Tun Sie es! Vorbereiten ist besser, als sich später zu sorgen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gutes Wochenende, viel Kraft und Ausdauer mit unserer Gesundheitssituation, Ihrem Depot und vor allem: bleiben Sie gesund, ruhig, standfest und klaren Gedankens … und wie immer…
Weiterhin viel Erfolg beim Investieren, Nachdenken und beim Vermögensaufbau. Denken Sie viel über Ihr strategisches Vorgehen nach, es lohnt sich.
Herzlichst der 5vor12
Mehr zu unserer Strategie im Buch: 5vor12 – Das Aktien Investing Lernprogramm.
P.S. Wer daran interessiert ist, sein Vermögen früh und über solide Unternehmensbeteiligungen aufzubauen, sich das Wissen aber nicht alleine aneignen möchte, der findet in unserem 5vor12 – Basiskurs kompetente Unterstützung.
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