Strategisch entscheidend ist: dass ich immer weiss, was ich eben nicht weiss

Hä..? Jawohl, es ist ganz einfach. Ich muss nicht wissen, was ich weiss, sondern ich muss dringendst auch wissen, was ich alles eben nicht weiss. Wer sich darüber regelmässig Gedanken macht, der kommt zu erstaunlichen und zeitweise auch erschreckenden Erkenntnissen.

 

Erkenntnisse, die einem eine vollkommen neue Sichtweise der Börsen-Dinge eröffnen. Jeder, der schon Jahre und Jahrzehnte an der Börse aktiv investiert, der weiss:

 

„Börse ist nicht voraussehbar und nicht berechenbar“

 

Das sagt schon sehr viel:

  • Es kann alles, aber auch alles ganz anders passieren.
  • Alle Arten von Berechnungen und Auswahlverfahren sind nur Hilfen, dieses Nicht-Wissen über die Zukunft zu überbrücken.
  • Einige Berechnungen und Auswahlverfahren haben mehr Anhänger, andere weniger.
  • Einige haben – innerhalb ihres strategischen Vorgehens und ihrer zeitlichen Anlagedauer – mehr Erfolg, andere weniger.
  • Einige sind innerhalb ihrer Anwendung einfacher, andere komplizierter.
  • Einige Strategien, Berechnungen und Vorgehen gefallen eher diesen Investoren, andere eher jenen Investoren etc.

 

Schlussendlich kommt es aber immer auf das Gleiche heraus: Manchmal haben Strategien Erfolg, manchmal weniger Erfolg, manchmal trifft meine Berechnung zu, manchmal nicht, ab und zu geht die Börse nach oben, manchmal nach unten.

 

Gemeinsam haben alle nur eines:

a) Ich weiss rein gar nichts über die Zukunft, weil keiner hellsehen kann,

b) Strategien und Berechnungen liefern Chaos, wenn ich mich nicht wirklich – langfristig – daran halte und strategie- und vorgehens-treu bleibe,

c) wenn die Art zu berechnen und das strategische Vorgehen nicht meinem Naturell – sprich meinem Risikoprofil – entsprechen, dann werden die Ergebnisse – „komischerweise“ – (für mich) immer unbefriedigend bleiben.

 

Was wir wissen:

  • Ich weiss nicht, wo die Börse in 3 Jahren steht.
  • Ich weiss nicht, wo die Wirtschaft in 3 Jahren steht.
  • Ich weiss nicht, wo die Zinsen in 3 Jahren stehen.
  • Ich benutze für Berechnungen – immer – nur Daten aus der Vergangenheit und Schätzungen und Annahmen.
  • Dass ein Grundproblem ist: Der Anleger glaubt immer etwas über den zukünftigen Markt zu wissen.
  • Dass keiner hellsehen kann.
  • Dass Risiken entstehen, wenn jemand nicht weiss, was er tut.
  • Dass ich wissen muss, was ich nicht weiss, nämlich sehr vieles.
  • Dass ich auch einfach Kaffeesatz lesen könnte (lesen Sie das Buch „A Random Walk Down Wall Street“ von Burton G. Malkiel).

 

Zitat aus dem Investmentklassiker:

 

„Ein Affe mit verbundenen Augen, der Dartpfeile auf die Finanzseiten einer Zeitung wirft, könnte ein Portfolio auswählen, das genauso gut funktioniert wie ein von Experten sorgfältig ausgewähltes.“

 

Malkiel will sagen: dass kurzfristige Kursbewegungen kaum vorhersehbar sind, entgegen vieler Wallstreet-Profis. Diese wollen natürlich, dass Leute für ihr angeblich hellseherisches Profi-Wissen bezahlen, „da sie ja wissen, was der Markt vorhat“..Hihi…

Für Burton G. Malkiel ist die Geschichte aber überschaubar: Wer als Anleger nicht versucht, durch die Vorhersage von Marktbewegungen zu profitieren, schneidet im Großen und Ganzen besser ab als Spekulanten, die versuchen, von kurzfristigen Prognosen zu profitieren.

Hier noch 3 Berichte über die Auswertung und Testung seiner Aussage (Kurz: Malkiel hatte nicht Recht!!!. Die Affen waren nicht genau so gut, sie waren viel besser..!!) :

 

 

Warum sage ich das, da ich doch selber jemand bin, der aktiv anlegt, also eigentlich gegen diese Theorie sein müsste. Sehe ich aber anders. Warum? Die Könner an der Börse sind immer Ausreisser auf der Skala, also Einzelfälle. Die Masse aber ist und bleibt die Masse.

Sie unterschätzt immer das Können, die angeborenen Fähigkeiten, die man braucht, die tägliche Arbeit, die man investieren muss, die lange Erfahrung, die nötig ist, etc. Darum fährt die Masse mit strategischem Vorgehen tausend mal besser, als mit glauben es zu wissen, oder es so einfach mal zu können. Also..

 

Was wir glauben zu wissen:

  • Wo die Börse in 3 Jahren steht.
  • Wo die Wirtschaft in 3 Jahren steht.
  • Wo die Zinsen in 3 Jahren stehen.
  • Dass meine Berechnungen – immer – funktionieren und Daten, Schätzungen und Annahmen, aus der Vergangenheit etwas über die Zukunft aussagen.
  • Dass das Grundproblem ist: Die anderen Anleger liegen immer falsch – weil nur meine Art die richtige ist – und nur ich etwas über die Zukunft weiss.
  • Dass ich hellsehen kann.
  • Dass Risiken entstehen, wenn ich den Markt nicht berechne.
  • Dass ich nicht wissen muss, was ich nicht weiss.
  • Dass immer eintrifft, was ich glaube.

 

Gerade kürzliche – im März / Gesundheitscrash –  wieder erlebt: „Grösste Depression seit 1929…!!“.., oder auch kürzlich bei Gold: „Gold fällt nun nicht mehr zurück, direkt rauf nach 2500/5000 USD“…Jaja. Wäre da nicht die eigenwillige Zukunft. Zum Glück gibt es Ausreden und der Privatanleger glaubt sie immer wieder.

Aber genau dieser Privatanleger hat enorme Vorteile in seiner Art, wie er vorgehen und anlegen kann. Aber nur, wenn er weiss, was er wirklich tut.

Wüssten alle die, die sagen, sie wüssten wirklich das, was sie sagen, dass sie wüssten, dann wären alle Milliardäre. Und nicht Millionäre, sondern Milliardäre. Sie wissen ja, was kommt. Sie können alles setzen. Tun sie aber nicht. Warum?…weil sie es eben nicht wissen.

 

„Abhängigkeit ist leider sehr gut lernbar und Blindheit immer gut verkaufbar“

 

Genau dieses “ich weiss es, oder man kann das wissen”, wird einem den ganzen Tag – unbewusst – suggeriert über: Börsenmedien, Nachrichten, Zeitungen, Börsenbriefe, Banken, Versicherungen, Fonds, Analysten, Experten und Börsenexperten aller Art etc. Alle wissen, warum die Börse gerade gefallen oder gestiegen ist – im Nachhinein.

Nach-richten!!, heisst: Es wurde im Nachhinein, nach-gerichtet.  Und die Klein- und Privatanleger glauben und hängen am Tropf der Medien wie der Hamster am Hamsterrad. Die Folgen, jedenfalls anfänglich….Viele Anleger glauben wirklich, sie hätten die Sache im Griff.

Aber die grossen roten Balken in den Charts der Unternehmen und Indizes zeigen immer wieder etwas ganz anderes. Nämlich die Realität, wie es wirklich ist. Panik und Unwissenheit, gepaart mit einer guten Position Selbstüberschätzung und Mangel an Einsicht. – Das gibt nie einen stabilen und funktionellen langfristigen Vermögensaufbau -.

Und merke: Kurzfristiges Trading ist nicht langfristiger Vermögensaufbau.

 

Was nützt:

  • Vorgehen mit einer eigenen und für mich funktionierenden Strategie.
  • Klären Sie Ihr Risikoprofil, daraus ergibt sich Ihre Strategie.
  • Angemessen diversifizieren.
  • Kaufe nur, was du verstehst!!
  • Kümmere dich um die Unternehmen (Geschäftsmodell und Zahlen).
  • Investiere nur in Unternehmen mit sehr guten langfristigen Ertragsaussichten.
  • Kaufe nur hervorragende Unternehmen.
  • Investiere langfristig.
  • Erkenne den Wert des Nachkaufens.
  • Wissen fokussieren, sich bilden und dazulernen.
  • Immer einen Teil in Bargeld – für Unvorhergesehenes und Chancen – halten.
  • Oder, strategisch intelligent voll investiert sein.
  • Einen Cashflow aus der Berufstätigkeit in den Bargeldbestand lenken, um ihn stetig zu vergrössern.
  • Bargeldmanagement und Zukaufstrategie perfektionieren.
  • Strategie, Strategie, Strategie….etc.

 

„Das wirklich große Geld verdient man nicht mit Kaufen und Verkaufen, sondern mit Warten“

 

Investitionen brauchen Zeit um sich zu entfalten, manchmal eben sehr viel Zeit. Und es erfordert eine grosse Portion gesunden Menschenverstand und eine funktionelle Art der persönlichen Gelassenheit. Plus Bescheid-Wissen, was man tut und was man im Depot hat.

Der Investor Charles Munger sagt dazu:

 

“Zu wissen, was man nicht weiß, sei viel nützlicher als brillant zu sein.”

 

Denken Sie darüber nach und zwar ausgiebig, Ihr Geld und Ihr Vermögen wird es Ihnen danken. Erfahrung, Bewusstsein und Erkenntnis sind die halbe Miete.

Vermögensaufbau hat nur zu einem kleineren Teil mit Börse zu tun. Der Hauptteil ist immer:

 

  • Disziplin,Disziplin und nochmals Disziplin,
  • Langfristigkeit,
  • Dranbleiben,
  • Psychische Stabilität,
  • Wissen und vor allem erkennen, dass es funktioniert,
  • Verstehen des Zeit- und Zinseszinseffekts der regelmässigen Einzahlungen,
  • Regelmässig Geld zur Seite legen,
  • Regelmässig monatlich, oder jährlich, Geld einzahlen,
  • Einen guten Beruf haben,
  • Früh beginnen, früh beginnen, früh beginnen,
  • Überhaupt beginnen,
  • Danach, Börse und Auswahl der Unternehmen,
  • etc., etc.

 

„Ohne Basis, keine Basis. Und ohne Basis, noch immer keine Basis“

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen: Noch immer erholsame Sommerferien, ein erholsames Wochenende, stabile zukunft, viel Kraft im Umgang, mit der noch immer vorhandenen Gesundheitssituation. Bleiben Sie klar im Kopf. Keine müde Birne, dazu lachen, lachen und nochmals lachen, beste Gesundheit, … und wie immer…

Weiterhin viel Erfolg beim Investieren, Nachdenken und beim Vermögensaufbau. Denken Sie viel über Ihr strategisches Vorgehen nach, es lohnt sich.

Herzlichst der 5vor12

Mehr zu unserer Strategie im Buch: 5vor12 – Das Aktien Investing Lernprogramm.

P.S. Wer daran interessiert ist, sein Vermögen früh und über solide Unternehmensbeteiligungen aufzubauen, sich das Wissen aber nicht alleine aneignen möchte, der findet in unserem 5vor12 – Basiskurs kompetente Unterstützung.

 

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