Was tut sich innerhalb der seit Ende Januar 2018 laufenden Korrektur? Kann man da schon mehr sagen? Ja, wenn man mit Alternativen umgehen kann.
Intro:
Wie sieht es aus im Dow Jones? Unten im Tageschart, ein kleiner Vorgeschmack.
Es wird deutlich: Wir stehen kurz vor einer Entscheidung, oder einem Ringen um das weitere Vorgehen. Rauf oder runter? Und verstehen Sie mich nicht falsch: Der Dow kann ja gar nichts anderes, als immer nur rauf oder runter.
Tolle Prognose!! Das kann ich auch! So werden einige Gehirne nun denken. Korrekt, sogar vollkommen korrekt. Genauso korrekt wie: Keiner kann hellsehen! Nur glauben können viele und die anderen gut verkaufen und gut verdienen.
Das muss jeder lernen zu begreifen. Gutes Manöverieren in den Märkten ist gutes Umgehen mit Wahrscheinlichkeiten. Charttechnische Prognosen basieren in erster Linie auf den momentanen Begebenheiten und den vergangenen Verläufen, genauso wie auf der Routine, der Erfahrung und dem praktischen Können des Betrachters.
Also, dem gewinnbringenden Umsetzen der Analysen in a) Kursgewinne und b) in darauf folgenden realen Werten. Wie immer diese Werte, nach erfolgreicher Investition und späterer Realisation, dann auch aussehen werden.
Und all das – immer – ohne Fundamentaldaten. Erst das macht die Charttechnik ja so emotionslos. Das heisst: wenn Märkte auch mein Ding sind, sonst bin ich natürlich immer zu emotional. Zu grosse Ängstlichkeit ist keine gute Basis, um Ruhe an den Börsen entstehen zu lassen. Dann sollte man die eigene Strategie unbedingt anpassen!
Das Problem an den Märkten sitzt ja bekanntlich immer vor dem PC. Also, rauf oder runter? Will heissen: Wir stehen noch immer an der roten Countertrendlinie seit 2009. Das sagt uns das Bild der Charttechnik. Und zwar zurück in der Vergangenheit wie im jetzigen Moment.
Jetzt hier noch zukaufen wäre töricht. Warum? Weil an diesen Linien immer die Kunden, die auf fallende Kurse setzen, sitzen. Die wollen ja auch Geld verdienen. Und es sind nicht wenige. Das sind Hedgefonds, Fonds, grosse Marktplayer, etc. und natürlich gut organisierte Trader und Tradergruppierungen.
Wenn Sie den Monatschart1 oder Chart2 unten anschauen, dann werden Sie anhand der blauen Pfeile erkennen, dass das bis jetzt recht gut funktioniert hat und auch gut profitabel war. Jedenfalls für den, der sein Handwerk wirklich versteht. Alle anderen üben noch oder haben Verluste.
So einfach wird man kein gewinnbringender und längerfristig auch erfolgreicher Händler oder Trader. Hüten Sie sich. Das tönt alles immer so einfach. Auf dem Papier schon, aber wenn es dann das eigene Geld ist und der reelle Markt, dann sieht es ganz anders aus.
Diese sehr aussagekräftige Countertrendlinie wird jetzt die Richtung des Dow Jones bestimmen.
- Darüber = Zug und Bullenmarkt.
- Darunter = Korrektur oder Bärenmarkt.
Das ist gemeint mit: Rauf oder runter. Wir stehen an einem möglichen Trendwendepunkt.
Doch gehen wir direkt in die Analyse aller 3 Zeitebenen. Die Monats-, und Tagesbasis, so wie die zukünftigen Aussichten auf Wochenbasis:
Monatscharts
Chart1:
Monatschart Dow Jones Index 1990 – 2021, eine Kerze entspricht einem Monat – Chart by Guidants.
Chart2:
Monatschart Dow Jones Index 1990 – 2021, eine Kerze entspricht einem Monat – Chart by Guidants.
In Chart1, dem ursprünglichen Chart seit 2009, sehen wir, dass der Dow Jones in den alten Trendkanal zurückgekommen ist.
In Chart2 sehen wir, dass wenn er diesen neuen – anhand der deckelnden Trendlinie seit 2009, nach unten konstruierten Trendkanal – überwindet, ein weiterer Anstieg, über längere Zeit entstehen kann.
Sollte er den Trendkanal in Chart2 nicht überwinden, dann laufen wir Gefahr, weiterhin anzusteigen, aber mit dem Risiko und der Angst, immer wieder an dieser deckelnden Trendlinie seit 2009 abzuprallen.
Und sehr viel volatiler, innerhalb eines weniger steilen Trendkanals – innerhalb des neuen Trendkanals in Chart2 – uns weiter nach oben zu bewegen.
Wir sind seit 2009 10x an dieser roten Linie abgeprallt, jetzt wird es ev. das 11-te Mal.
Sehr wichtig: Sollte der Dow Jones in Chart2 nur an den oberen Trendkanalrand bei ca. 32’110 Punkte laufen: dann wäre ein erneuter, korrektiver Rückfall, bis zum unteren Trendkanalrand bei ca. 23’600/22’500 Punkten, ein ernstzunehmendes Szenario.
Das wären dann 25-30% Korrekturpotential (in Chart2, in Rot).
„Bleiben Sie trotzdem rational. Angst tötet Herz und frisst Seele und fördert den Umstand, nicht mehr klar denken zu können“
Sie müssen dieses Szenario einer erneuten Korrektur angstlos in Ihre Strategie mit einbauen.
Würde dieses Korrektur-Szenario wirklich eintreten, dann wäre das Szenario im Monatschart Chart2, mit 3 unteren Auflagepunkten im Trendkanal, bestätigt.
Das würde heissen, dass Chart1 dann verschwinden könnte und Chart2 seinen Platz als längerfristiger Fahrplan, für die nächsten Jahre, erkämpft hat.
Anfänglich kann ein Abprall an der oberen Trendlinie aber auch eine sich bildende 1-2 Bewegung sein (Siehe Chart3, alt.i – alt.ii in grau, Tageschart unten). Die Impulsivität und die Musterbildung des ersten Abverkaufs wird Näheres offenbaren.
Tageschart
Chart3:
Tageschart Dow Jones Index, Juni 2019 – Feb. 2021, eine Kerze entspricht einem Tag – Chart by Guidants.
Auf dem Tageschart Chart3 (siehe oben) erkennt man, dass der Dow Jones die Bewegung 1-2 / i-ii abgearbeitet hat. Er ist nun im Ausbau der i – ii Bewegung, die den Dow Jones direkt durch diese Linie hindurchführen sollte.
Wenn er nicht durch diese Linie durchkommt, dann ist es eben keine Welle 3!, weil 3er Wellen äusserst impulsiv sind und so eine Countertrendlinie kein Problem darstellen sollte.
Dann kann es die Basis dafür sein, dass z.Bsp. die Alt.B in grün beginnt sich zu bilden. Bis dahin dauert es aber noch ein paar Tage. Zuerst kommt jetzt die Welle ii der grauen i-ii Formation.
Es geht also zuerst nochmal ein Stück Richtung 30’900, 30’000, oder sogar 27’500 Punkte nach unten und erst danach kommt der Angriff auf die rote Linie.
Schauen wir uns nun die zukünftigen Verlaufsmöglichkeiten im Wochenchart an:
Wochencharts
Möglichkeit 1: Bullische- und Korrektive Variante
Möglichkeit 2: Bärische Variante
Möglichkeit 1: Bullische Variante
Innerhalb der Korrektur seit Januar 2018 haben wir die abschliessenden A-B-C Korrektur-Formation, die die Welle 4 ergibt, beendet. Jetzt geht es in den Wellen 1-2-3-4-5 / i-ii-iii-iv-v wieder nach oben Richtung 35’000 / 45’000 / 55’000 Punkte und mehr (siehe Chart4 unten).
Es wird auch ersichtlich, dass sich eine S-K-S Formation in Gelb schon gebildet hat, oder sich sogar bei einem Rückfall auf die 200-Tagelinie bei 25’500 Punkten, noch bilden kann.
Zur Information: Schulter Kopf Schulter (SKS) Formationen sind sogenannte Trendwende- oder Bodenformationen, die den Kurs dynamisch nach oben oder unten bringen können. In unserem Falle nach oben. Die Nackenlinie ist die rote Linie seit 2009. Diese muss gebrochen werden. Kursziel: Direkt zur oberen Trendkanallinie. Also sehr dynamisch.
Möglichkeit 1: Korrektive Variante
Alternativ und regelkonform ist die A-B-C Bewegung seit 2018 erst eine komplettierte Alt.A, wir vervollständigen jetzt die Alt.B und anschliessend noch die Alt. C nach unten, in den 19’600er Bereich. Erst danach beginnt der Anstieg in die oben erwähnten Regionen (ebenfalls in Chart4 unten).
Diese Variante ist meines Erachtens immer unwahrscheinlicher.
Chart4:
Wochenchart Dow Jones Index 2014 – 2021, eine Kerze entspricht einer Woche – Chart by Guidants.
Möglichkeit 2: Bärische Variante
Die bärische Variante ist technisch – vorerst – vom Tisch. Warum? Weil der Rücklauf das alte Hoch, von der aus die Abwärtsbewegung begonnen hat, nicht mehr überschreiten darf. Schauen Sie in Chart5 unten.
Sie werden erkennen, das alte Hoch bei 29’588 Punkten wurde überschritten. Also kann es keine abwärtsgerichtete 1 – 2 Bewegung mehr sein. Jetzt muss sich erst wieder ein abwärtsgerichteter Impuls von Neuem entwickeln. Dann beginnt das Spiel von vorne.
Ich belasse die bärische Variante mal – unaktiviert – im Dow Jones Update, bis der Dow Jones die deckelnde Trendlinie seit 2009 (in Rot) nachhaltig überwunden hat.
Chart5:
Wochenchart Dow Jones Index 2014 – 2021, eine Kerze entspricht einer Woche – Chart by Guidants.
Fazit:
- Der Dow Jones hat gute Chancen eine überaus bullisches Szenario freizuschalten. Zuerst muss er dafür aber die rote Countertrendlinie seit 2009 überwinden.
- Sollte ihm das nicht innert nützlicher Frist gelingen, ist eine erste Korrektur von 10 – 20% wahrscheinlich.
- Reicht das auch nicht, um danach durch diese Linie hindurch zu stossen, dann gibt es eine grössere ca. 30-35%ige Korrektur. Siehe Wochencharts: Korrektive Variante. Chart4.
- Einen Bärenmarkt zeigen die Charts – im Moment – noch nicht an.
Strategie:
Der versierte Investor wird anhand dieser beiden Variationen – im Voraus – einen Fahrplan entwerfen, wie er oder seine Strategie dann agiert, wenn die Möglichkeiten sich bestätigen. Und zwar unter Berücksichtigung von beiden strategischen Gemeinsamkeiten – welche diese zwei Möglichkeiten – innerhalb seiner Positionierung für ihn eröffnen.
Wenn Sie einmal verstanden haben, dass niemand weiss, was kommt und dass auch niemand Ihnen sagen kann, was Sie tun sollen – weil keiner hellsehen kann – dann lernen Sie die alternativen Wellen-Möglichkeiten dieser Lehrweise sehr schätzen.
Sie müssen lernen selber zu denken und sich strategisch zu positionieren – vorbereitet zu sein – und Positionen entsprechend Ihrer Strategie “intelligent” aufzubauen und abzubauen.
Legen Sie jetzt Ihre Strategie fest und halten Sie sich daran. Erkennen Sie die verschiedenen Möglichkeiten, die Ihnen das Leben, die Märkte bieten.
Über weitere Geschehnisse halte ich Sie auf dem Laufenden.
Und wie Immer, wünsche ich Ihnen:
Einen ganz schönen Sonntag, gute Erholung und allerbeste Gesundheit. Bleiben Sie rational, strategisch und vor allem gelassen.
Weiterhin viel Erfolg beim Investieren, Nachdenken und beim Vermögensaufbau. Denken Sie viel über Ihr strategisches Vorgehen nach, es lohnt sich.
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Herzlichst, der 5vor12
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