Was tut sich innerhalb der seit Ende Januar 2018 laufenden Korrektur? Kann man da schon mehr sagen? Ja, wenn man mit Alternativen umgehen kann.
Kurz:
- Der Dow Jones steht „wieder“ knapp über der roten Countertrendlinie seit 2009 (4x-iger Aufsetzer auf der roten Trendlinie!?).
- Die graue Flagge, die den Ausbruch visualisieren würde, will er partout nicht überwinden (auf Wochen- und Tagesbasis).
- Immer noch spannende Momente. Und sehr gute Aussichten.
- Die korrektive Variante unter: Möglichkeit 1: Korrektive Variante und der Chart2, können/müssten bald vom Chart verschwinden (Erklärung unten bei: Möglichkeit 1: Korrektive Variante).
Aber: nur, wenn er durch diese seit 2009 deckelnde, rote Countertrendlinie endlich – nachhaltig – hindurch kommt.
Gehen wir direkt in die 3 Zeitebenen:
- Die Monatsbasis, mit dem grosses Bild,
- Die Tagesbasis, heute etwas ausführlicher,
- Die Wochenbasis, mit den zukünftigen Aussichten.
Monatscharts
Chart1:
Monatschart Dow Jones Index 1990 – 2021, eine Kerze entspricht einem Monat – Chart by Guidants.
Chart2:
Monatschart Dow Jones Index 1990 – 2021, eine Kerze entspricht einem Monat – Chart by Guidants.
Welcher Chart sich durchsetzt, zeigt sich nach dem nächsten Rücklauf / Korrektur. Chart1, dem ursprünglichen Chart seit 2009, oder Chart2, dem neu – anhand der deckelnden Trendlinie seit 2009 – nach unten konstruierten Trendkanal.
“Für die weitere Zukunft und den weiteren Verlauf, von zentraler Bedeutung”
Es geht ganz einfach gesagt darum, ob der Anstieg direkt oder von einer grösseren Korrektur unterbrochen wird. In Chart1 wäre der Anstieg direkt, in Chart2 wäre eine grössere Korrektur die Folge.
Der RSI-Indikator auf Monatsbasis ruft seit Monaten zur Vorsicht. Eine negative Divergenz, sprich: Immer höhere Hochs im Chart und immer tiefere “Hochs” im Indikator lassen (in der Regel) eine deutliche Korrektur erwarten.
“Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”
Tageschart
Chart3:
Tageschart Dow Jones Index, Mai 2019 – Sept. 2021, eine Kerze entspricht einem Tag – Chart by Guidants.
Auf dem Tageschart Chart3 (siehe oben) erkennt man, dass der Dow Jones die Bewegung 1-2 / i-ii / i-ii / i-ii-iii-iv, am Abarbeiten ist.
Er ist momentan im Ausbau einer Unterwelle iv (a-b-c), der Welle iii in Schwarz, der iii in Blau, der 3 in Pink, die den Dow Jones direkt durch diese Countertrend-Linie (rot) hindurch und davon wegführen sollte.
Wenn er nicht durch diese Linie durchkommt, dann ist es eben keine Welle 3…!!!, weil 3er-Wellen äusserst impulsiv sind und so eine Countertrendlinie kein Problem darstellen sollte.
Das heisst ganz einfach: Nach vier 1-2 Kombinationen (1-2, i-ii, i-ii, i-ii) sollte jetzt wirklich was kommen! Vier 1-2 Kombinationen sind nicht selten und sprechen auch für eine grössere und stärkere Wellen-Auffächerung nach oben.
Heissen parallel aber auch, das eine gewisse Ermüdung vorhanden ist. Oder (für die Bullen) fachlicher gesprochen: So ein V-Anstieg von 51%, in 54 gezählten Handelstagen, zum Hochpunkt der Welle 1 – seit Märztief 2020 – will zeitlich, erst mal konsolidiert werden. Darum bin ich noch auf der Bullenseite.
Es kann aber immer noch die Basis dafür sein, dass z. Bsp. die Welle Alt.B in Grün sich am Vollenden ist. Und danach doch noch eine Welle Alt.C nach unten folgt.
Ich gehe aber, ganz ehrlich, nicht davon aus. Eher erwarte ich die, im Tageschart eingezeichnete Korrektur-Welle alt.4 (läuft gerade), oder eine schon fertiggestellte Welle alt.i und ihre darauf folgende Welle alt.ii, mit den tieferen Rücklauflevels bei ca. 32’200 oder 30’400 Punkten.
Diese Szenarien alt.4 / alt.ii, würden nochmals tiefer zurücksetzen. Vor allem alt.ii, was sehr gut für die Kurse wäre, da Überkauft-Levels harmonisiert würden, bevor die weitere Aufwärtsbewegung einsetzt (Chart 3 oben).
Wochencharts – Die Aussichten
Möglichkeit 1: Bullische und korrektive Variante
Möglichkeit 2: Bärische Variante
Möglichkeit 1: Bullische Variante
Innerhalb der Korrektur seit Januar 2018 haben wir die abschliessenden A-B-C Korrektur-Formation, die die Welle 4 ergibt, beendet. Jetzt geht es in den Wellen 1-2-3-4-5 / i-ii-iii-iv-v, wieder nach oben Richtung 35’000 / 45’000 / 55’000 Punkte und mehr (siehe Chart4 unten).
Es wird auch ersichtlich, dass sich eine S-K-S Formation in Gelb gebildet hat.
Zur Information: Schulter Kopf Schulter (SKS) Formationen sind sogenannte Trendwende- oder Bodenformationen, die den Kurs dynamisch – nach einem V-Anstieg/Abstieg – nach oben oder unten bringen können. In unserem Falle nach oben. Die Nackenlinie ist die rote Linie seit 2009. Diese muss gebrochen werden. Kursziel: Direkt zur oberen Trendkanallinie. Also sehr dynamisch. Noch immer die präferierte Variante.
Wenn die graue Flagge überwunden wird, dann haben wir die rote Linie genommen. Im Moment „dödelt“ er aber noch rum. Das entspricht noch keiner Welle 3, da sollte noch etwas mehr Impulsivität kommen.
Wenn er da noch länger „nur“ im Raum der oberen Trendkanallinien (Tageschart und Wochenchart / graue Flaggen) „rumhängt“, dann gibt es nochmals tiefere Einstiegskurse (Korrektur) für alle Zurückgebliebenen seit März 2020. Das sind doch noch immer einige.
Möglichkeit 1: Korrektive Variante
Alternativ und regelkonform ist die A-B-C Bewegung seit 2018 erst eine komplettierte Alt.A, wir vervollständigen jetzt die Alt.B und anschliessend noch die Welle Alt. C nach unten, in den 26’500er Bereich, zu einer ungefähren 21%-Korrektur (61.8 Rücklauf-Retracement oder 200-Tagelinie auf Wochenbasis).
Ev. noch in den 22’300er Bereich, zu einer eventuellen 35%-Korrektur (100% Rücklauf für eine Running-Flat Formation, mit danach – in solchen Formationen typischen – explodierenden Kursen). Erst danach beginnt der Anstieg in die oben erwähnten Regionen (ebenfalls in Chart4 unten).
Diese Variante ist meines Erachtens möglich, aber im Moment immer unwahrscheinlicher.
Erklärung: Die korrektive Variante, also die Welle Alt.B, ist gekoppelt an den Ausbruch aus den grauen Flaggen. Bleibt der Dow Jones innerhalb dieser grauen Flaggen auf Tages- und Wochenbasis, dann bleibt er auch – immer – in der Nähe, knapp über der roten Countertrendlinie seit 2009.
Das würde heissen: Bei einer, oder bei der nächsten grösseren Korrektur fällt er wieder unter diese Linie, was wieder zu direkten Anschlussverkäufen führen würde und eben nochmals zu einer Welle Alt.C, also erheblich tiefer führen könnte.
Darum ist die Trendlinie seit 2009 erst „nachhaltig“ überwunden, wenn die grauen Flaggen nach oben überwunden werden. Dann ist aber auch das korrektive Szenario und der Chart2, automatisch, aus der Analyse ausgeschieden.
Dann verschwindet auch die Einleitung des Dow Jones Update: „Was tut sich innerhalb der seit Ende Januar 2018 laufenden Korrektur? Kann man da schon mehr sagen? Ja, wenn man mit Alternativen umgehen kann“, und wird durch einen neuen Text ersetzt.
Dann sind wir im nächsten Teil der bullischen Variante. Sie sehen: Börse ist langweilig und es dauert, bis Bewegungen sich wirklich abgeschlossen und erledigt haben. Darum ist Geduld und Beharrlichkeit ein Muss an den Märkten.
Chart4:
Wochenchart Dow Jones Index 2014 – 2021, eine Kerze entspricht einer Woche – Chart by Guidants.
Möglichkeit 2: Bärische Variante
Die bärische Variante ist technisch – vorerst – vom Tisch. Warum? Weil der Rücklauf das alte Hoch, von der aus die Abwärtsbewegung begonnen hat, nicht mehr überschreiten darf. Schauen Sie in Chart5 unten.
Sie werden erkennen, das alte Hoch bei 29’588 Punkten wurde überschritten. Also kann es keine abwärtsgerichtete 1 – 2 Bewegung mehr sein.
Es muss sich erst wieder ein abwärtsgerichteter Impuls von Neuem entwickeln. Dann beginnt das Spiel von vorne.
Ich belasse die bärische Variante mal – unaktiviert – im Dow Jones Update, bis der Dow Jones die deckelnde Trendlinie seit 2009 (in Rot) nachhaltig überwunden hat.
Chart5:
Wochenchart Dow Jones Index 2014 – 2021, eine Kerze entspricht einer Woche – Chart by Guidants.
Fazit:
- Der Dow Jones ist dabei ein überaus bullisches Szenario freizuschalten.
- Zuerst muss er dafür aber die rote Countertrendlinie seit 2009 – nachhaltig – überwinden.
- Da ist er jetzt gerade dran.
- Wie geht das?: Entweder Rücksetzer auf die rote Linie und erneuter Ausbruch auf neue Hochs. Das zeigt sich als Ausbruch aus der grauen Flagge im Tages- und Wochenchart.
- Oder mehr als 10% über der roten Linie seit 2009 stabil halten. Erinnerung: 2018 ist er bei 10% wieder drastisch unter die rote Linie weggebrochen.
- Schafft er das, dann ist er nachhaltig durch die Linie hindurch.
- Sollte ihm das nicht innert nützlicher Frist gelingen, ist eine erste Korrektur von 10 – 20% wahrscheinlich.
- Reicht das auch nicht, um danach durch diese Linie hindurch zu stossen, dann gibt es eine grössere ca. 30-35%ige Korrektur. Siehe Wochencharts: Korrektive Variante. Chart4.
- Einen Bärenmarkt zeigen die Charts – im Moment – noch nicht an.
Nachdem wir seit dem März “Flash-Crash” eine zügige Erholung im Dow Jones erleben konnten, kommt jetzt, wenn diese Linie überwunden wird, Dampf in den Kessel. Wir werden dann eine dynamische Phase des Anstiegs, nämlich die Welle 3, der Welle 5, der letzten Welle 5 erleben.
Letzte 5er Wellen extendieren zum Teil unglaublich dynamisch und unglaublich lange. Doch zuerst muss die Hürde genommen werden.
Es geht nicht darum – innerhalb – der dynamischen Elliott-Wellen Zählungen „nur“ recht zu haben. Es geht „vor allem“ darum, bereits im Voraus, einen Plan zu haben, was ich wann und wie tue, sollte ein Szenario sich durchsetzen. Strategie und bereit sein. Märchenstunde und Wahrsagen, bitte eine Türe weiter.
Strategie:
Der versierte Investor wird anhand dieser beiden Variationen – im Voraus – einen Fahrplan entwerfen, wie er oder seine Strategie dann agiert, wenn die Möglichkeiten sich bestätigen. Und zwar unter Berücksichtigung von beiden strategischen Gemeinsamkeiten – welche diese zwei Möglichkeiten – innerhalb seiner Positionierung für ihn eröffnen.
Wenn Sie einmal verstanden haben, dass niemand weiss, was kommt und dass auch niemand Ihnen sagen kann, was Sie tun sollen – weil keiner hellsehen kann – dann lernen Sie die alternativen Wellen-Möglichkeiten dieser Lehrweise sehr schätzen.
Sie müssen lernen selber zu denken und sich strategisch zu positionieren – vorbereitet zu sein – und Positionen entsprechend Ihrer Strategie “intelligent” aufzubauen und abzubauen.
Legen Sie jetzt Ihre Strategie fest und halten Sie sich daran. Erkennen Sie die verschiedenen Möglichkeiten, die Ihnen das Leben, die Märkte bieten.
Über weitere Geschehnisse halte ich Sie auf dem Laufenden.
Und wie immer wünsche ich Ihnen:
Einen ganz schönen Sonntag, gute Erholung und allerbeste Gesundheit. Bleiben Sie rational, strategisch und vor allem gelassen.
Weiterhin viel Erfolg beim Investieren, Nachdenken und beim Vermögensaufbau. Denken Sie viel über Ihr strategisches Vorgehen nach, es lohnt sich.
Mehr zu unserer Strategie im Buch: 5vor12 – Das Aktien Investing Lernprogramm.
Herzlichst, der 5vor12
P.S. Wer daran interessiert ist, sein Vermögen früh und über solide Unternehmensbeteiligungen aufzubauen, sich das Wissen aber nicht alleine aneignen möchte, der findet in unserem 5vor12 – Basiskurs kompetente Unterstützung.
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